Mit mehr als 330 Millionen Einwohnern (2018) auf über 9 Millionen km² Landfläche gehören die Vereinigten Staaten nach Kanada und Russland zu den ganz großen Ländern der Welt. Pro Jahr kommen etwa 1 Million Zuwanderer hinzu. Traditionell ein Einwanderungsland vor allem für Europäer (über 70% haben europäische Vorfahren) haben die USA in den letzten Jahrzehnten sehr stark Einwanderer aus Süd- und Lateinamerika angezogen vor allem im Südwesten (ca.15%), gefolgt von Asiaten (ca. 5%). Der afro-amerikanische Anteil der Bevölkerung beträgt ca. 15%. Sie leben vor allem in den Südstaaten und in den großen Industriestädten des Nordens. Die „Amtssprache“ der USA ist englisch; jedoch wird in den südwestlichen und westlichen Bundesstaaten wie in Kalifornien sehr viel Spanisch gesprochen. Deutschstämmige Amerikaner stellen mit ca. 50 Millionen neben den britisch-irischen die größte Bevölkerungsgruppe.
Ca. 80% der Amerikaner leben mittlerweile in urbanen Gebieten (50 Metropolregionen mit mehr als 1 Million Einwohner). Allein in den drei größten Metropolregionen leben bereits über 40 Millionen: 19 Millionen in New York, 13 Millionen in Los Angeles und 10 Millionen in Chicago. Das Land ist jedoch weit davon entfernt, überbevölkert zu sein: Riesige Gebiete der nördlichen Bundesstaaten, des mittleren und südlichen Westens, der Rockies und Alaskas sind sehr dünn besiedelt, gehören der Forst- und Landwirtschaft, oder sind als Nationalparks geschützt und als touristische Naturziele berühmt.
Klimatisch ist zwischen dem arktischen Alaska und dem subtropischen Florida so ziemlich alles vorhanden. Die nördliche Pazifikküste ist regenreich; weiter nach Süden und Westen wird es trockener und wärmer bis hin zum Wüstenklima. Das Gebiet um den Golf von Mexiko wird häufig von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Die Winter können im Mittleren Westen, Norden und Osten sehr kalt und schneereich sein.
Die Wirtschaft der USA boomt bereits seit einiger Zeit wieder, auch wenn die Trump-Regierung derzeit Unsicherheit schafft durch Handels- und Zollauseinandersetzungen vor allem mit Europa und China, aber auch mit den Nachbarn Kanada und Mexico. Vor allem die Versorgung des eigenen Binnenmarkts ist die treibende Kraft inkl. einer gewaltigen Management-, Technologie-, Service- und Tourismusindustrie (fast 75%) und einem riesigen Agrarsektor.
Daneben stammen aus den USA jedoch auch viele der sogenannten "global players", ob sie nun Coca Cola, McDonalds, IBM oder Starbucks heißen, oder General Motors, Saatchi & Saatchi, Arthur Anderson, Citibank, Microsoft, Google, Facebook oder Motorola usw. Es dürfte kaum ein Land der Welt geben, das mit amerikanischen Firmen und Produkten nicht bekannt ist.
Die Inflationsrate liegt derzeit bei nur 1,5% (2019), die reelle Arbeitslosenrate bei gesunden ca. 6%, wobei jedoch zu bedenken ist, dass ein großer Teil der Arbeitenden im Niedriglohnsektor der Nahrungsmittel- und Bauindustrie arbeitet, oder in prekärer Beschäftigung als Verkäufer bei Walmart, McDonald´s und Co. oft in mehreren Jobs gleichzeitig teilzeit-jobbt. Das „hire & fire“-System des amerikanischen Arbeitsmarktes gilt nur wenig gebrochen durch Gewerkschaftseinfluss bis heute; von „sozialer Marktwirtschaft“ deutscher/europäischer Prägung sind die USA heute weiter entfernt denn je. Als große neueste soziale Errungenschaft gilt die von der Obama-Regierung durchgesetzte (und von Trump heftig bekämpfte) minimale, fast flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit einer allgemeinen Krankenversicherung wie sie in Europa meist schon seit über 100 Jahren üblich ist.
Der amerikanische Arbeitsmarkt, sowohl im unteren Niedriglohnsektor als auch im Facharbeitersektor, ist seit jeher auf Zuzug von außen angewiesen. Um den Zuzug zu regeln, ist ein recht kompliziertes Visumssystem in Kraft, das die Arbeitsmöglichkeiten für Ausländer neben der alljährlichen Verlosung der so genannten „Green Card“ sehr fein kategorisiert und kanalisiert. Das speziell für studentische Arbeitssuchende geschaffene J-1-Visum ist dabei eine Jahr für Jahr von Zehntausenden genutzte Hauptkategorie, mit der auch jährlich gut über 3.000 deutsche Praktikanten unterwegs sind. Das System erlaubt dabei interessanterweise NICHT die direkte Bewerbung um ein Visum beim Konsulat, sondern nur über eine offiziell von der U.S.-Regierung autorisierte Austauschgesellschaft, einen so genannten „J-1 Sponsor“.
In den letzten Jahrzehnten hat sich passend dazu bei amerikanischen Unternehmen eine ausgesprochene "Praktikumskultur" entwickelt, die nicht nur einheimische Studierende, sondern auch im Zuge verstärkter Globalisierung von Wirtschaft und Industrie jährlich viele Tausende von "Internationals" problemlos und gerne aufnimmt; ebenso wie Zehntausende von meist osteuropäischen Werkstudenten (im sogenannten "Summer Work and Travel"-Programm. Anders als in Kanada oder Australien ist dies allerdings nur für Vollzeit Hochschulstudierende und nur für 4 Monate im Jahr offen, sowie hinsichtlich der gewünschten Arbeit wegen häufigen Missbrauchs inzwischen stark reglementiert). Vor allem die Hotel- und Tourismusindustrie in der Saison zwischen Mai und Oktober benötigt die „Internationals“ dringend.
Die Bildungslandschaft ist nach der Stufe High School grundsätzlich geteilt in 2-year Colleges (ca. 2500), deren Schwerpunkt auf der berufsbezogenen Ausbildung liegt; und 4-year Colleges (ca. 3000 Universitäten und Colleges) für die „akademische“ Ausbildung. Das Studium ist unterteilt in Undergraduate Studies (bis zum Bachelor) und Graduate Studies (bis zum Master oder Doktor (PhD)). Die Mehrzahl amerikanischer Studierender beginnt ihr Studium nicht an einer Universität, sondern an einem 2-year College. Die Gesamtzahl der Studierenden beträgt ca. 22 Millionen. Davon sind etwa 820.000 Nicht-Amerikaner (fast 30% davon aus China, gefolgt von Indien und Südkorea; etwa 10.000 Studierende sind aus Deutschland). Das amerikanische Hochschulsystem ist damit das beliebteste und berühmteste der Welt aufgrund seiner großen Diversität wie auch der durchschnittlich hohen Qualität, – ganz abgesehen davon, dass, unabhängig vom jeweiligen „rating“-System, unter den hundert besten Hochschulen der Welt die überwiegende Anzahl in den USA beheimatet ist.
Eine Vielzahl von meist ausgezeichneten universitären Sprachinstituten wie auch privaten Sprachschulen sind in Reaktion auf die ständig ansteigenden Zahlen ausländischer Studierender seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts und der allgemeinen Zuwanderung nicht Englisch sprechender Immigranten entstanden. Das dort gelehrte Englisch entspricht fast immer dem „American Standard“, der im nördlichen Midwest seinen Ursprung hat. Das auf der Straße gesprochene Englisch variiert davon zum Teil recht stark. Manche Regionen besonders des amerikanischen Südens und Südwestens haben sehr gewöhnungsbedürftige Dialekte. Dem Standard am nächsten kommen heute neben Midwest und Kalifornien die Dialekte der östlichen „Atlantik-Staaten“, aber schon New York hat eine ganz eigene Vielzahl von Stadtdialekten.
Der private Educational Testing Service (ETS) in Princeton prüft jährlich die Englischkenntnisse von Hunderttausenden in aller Welt mit dem weltbekannten TOEFL-Test darauf, ob sie den sprachlichen Ansprüchen amerikanischer Schulen und Colleges entsprechen.