Der Lebenslauf („resume“ oder c.v. = „curriculum vitae“) für die USA

  • Ein Lebenslauf ist eine kurze Darstellung Ihres Werdegangs, Ihrer Fertigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen für einen Arbeitgeber bzw. für jemanden, der/die zu entscheiden hat, ob Sie für eine gewisse Position geeignet sind.

  • Dieses Dokument kann daher auch aufgefasst werden als eine Art von persönlichem Marketing Flyer, der die Aufmerksamkeit des Lesers/der Leserin genügend fesseln soll, um ihn, erstens, überhaupt zu Ende zu lesen, und zweitens die Informationen zu geben, die ihn/sie veranlassen, Sie als möglicherweise geeignet für die Position einzuschätzen und zum persönlichen Interview einzuladen.

  • Der Lebenslauf ist meist das erste Dokument, das der Leser über Sie zu sehen bekommt, d.h. hier wird der erste Eindruck geformt.

  • Ein sauber geschriebener, fehlerfreier und gut formatierter Lebenslauf, ob nun auf Papier oder elektronisch, vermittelt dem Leser/ der Leserin schon einmal eine ziemlich gute Vorstellung davon, wie professionell Sie als Mitarbeiter/in eine Rolle ausfüllen können. Er ist also eine Art „Arbeitsprobe“. Das gilt für Praktikanten und Praktikantinnen genau so wie für feste Mitarbeiter/innen.

  • Man sollte dabei auch immer daran denken, dass Ihr Lebenslauf bzw. Ihre Bewerbung nicht der/die einzige sein wird, sondern im Wettbewerb steht mit anderen. Er muss deshalb nicht „origineller“ sein als die anderen, poppiger oder bunter. Er muss vielmehr auf 1-2 Seiten so viel passgenaue Informationen leicht lesbar und vor allem verständlich bieten, dass der Leser/die Leserin ihn in den entscheidenden 10 Sekunden des ersten Überfliegens nicht auf das Häuflein der sofort Aussortierten legt.

    Wichtig:
    Es ist davon auszugehen, dass der Adressat kein Wort Deutsch versteht und auch vom deutschen (Aus-) Bildungssystem völlig unbeleckt ist. Es ist also im höchsten Maße irritierend für den amerikanischen Leser, wenn er immer wieder mit Ausdrücken konfrontiert wird, die ihm nichts sagen (auch wenn sie in Anführungszeichen stehen, denn diese erklären ja nichts !!). Dasselbe gilt natürlich für im Deutschen geläufige Abkürzungen. Hier ist zum einen das Lexikon gefragt; zum anderen hilft die zumindest rudimentäre Kenntnis des Bildungssystems des Ziellandes (siehe z.B. den guten Artikel in der englischen Version von Wikipedia), so dass man dem Leser wenigstens annähernd ein Äquivalent in seinem eigenen System anbieten kann, auch wenn es selten 100%ige Übereinstimmung gibt.

  • Deutsche Feinunterscheidungen wie etwa zwischen Fachabitur und Abitur fallen im Amerikanischen etwa unter „high school diploma“ oder, genereller, unter university entrance certificate; diverse deutsche Hochschultypen sind mit „university“ ausreichend gekennzeichnet; Erklärungsversuche zu deutschen Eigenheiten wie Zweiter Bildungsweg oder Duale Berufsausbildung verwirren nur und werden am besten einfach in ihren relevanten Teilen aufgeführt ohne systemische Zusammenhänge zu erläutern. Ähnliches gilt im Bereich Arbeitserfahrung von den Erläuterungen zu den Firmennamen. Man kann schon davon ausgehen, dass Weltkonzerne wie BP, Hilton, Toyota, Ernst & Young, UPS oder deutsche Weltmarken wie Deutsche Bank, Siemens, Audi oder BMW einem Amerikaner geläufig sind. Bei Aldi, KaDeWe, Kaufhof, Edeka, Schenker etwa sieht das aber bereits anders aus. Hier empfiehlt sich eine knappe Kennzeichnung wie „(upmarket) department store“, „national (discount) supermarket chain“ und ähnliches. Im Zweifel gilt hier: Besser kurz erläutern. Im Übrigen: man sollte sich frühzeitig entscheiden, ob man britische oder amerikanische Rechtschreibung verwenden möchte. Welche dieser Optionen man wählt, ist eigentlich gleichgültig. Man sollte nur den Leser durch dauernden Wechsel nicht irritieren, sondern auch in diesem Detail Sattelfestigkeit beweisen.

  • Für das Format des Lebenslaufs (mehr akademisch ausgerichtete Lebensläufe heißen meist c.v. = curriculum vitae; „resume“ wird eher für nicht-akademische Bewerbungen verwendet) gilt:
    Für ein Praktikum sollte der Lebenslauf knapp gefasst und möglichst auf 1 Seite passen. Wenn eine zweite Seite notwendig wird, sollte sie mög-lichst gefüllt werden. Für lediglich ein paar Zeilen „Überhang“ macht man keine 2. Seite auf, sondern formatiert neu etwa durch Schriftgröße, Rand-einstellung usw. Als Schrifttypen keine „verspielten“ Typen verwenden, sondern nüchterne wie Liberation Serif oder Verdana. Hintergrund immer weiss !

Beispiellebenslauf mit Anmerkungen